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Betr.: August Sander

Um das Dokumentieren sozialen Abstiegs ging es August Sander (1876 –1964), dem international bekanntesten deutschen Fotografen, kaum. Dafür war die Gesellschaft im ersten Drittel dieses Jahrhunderts zu starr; Auf- wie Abstieg bewegten sich in engen Grenzen (unser Foto: „Junglehrer, Westerwald, 1931“). Gleichwohl belegen die längst klassischen Porträts des Kölner Künstlers, seine Studien zum Menschen in der Arbeitswelt, seine Aufnahmen von Bettlern und fahrendem Volk, ein sicheres Gespür für den sozialen Wandel. Alfred Döblin schrieb 1929, Sanders Werk berge „blendendes Material für die Kultur-, Klassen-und Wirtschaftsgeschichte der letzten dreißig Jahre“. Ein aktueller Bildband aus dem Taschen Verlag (252 S., 49,95 Mark) zeigt den Meister der neusachlichen, gelegentlich demaskierenden Porträtfotografie auch als Landschafts- und Naturfotografen sowie als Dokumentaristen der Zerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg. rkr

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