piwik no script img

Trennung von Serbien

■ Montenegros Präsident Djukanovic erwägt Unabhängigkeitsreferendum

Der prowestliche Präsident Montenegros, Milo Djukanovic, hat sich am Montag für ein Unabhängigkeitsreferendum in seinem Land ausgesprochen, sollte der jugoslawische Staatschef Slobodan Miloevic weiter im Amt bleiben.

Montenegro könne geplante Reformen in Staat und Wirtschaft nur im Alleingang umsetzen, wenn Serbien nicht demokratisch werde, was unter Miloevic unwahrscheinlich sei, sagte Djukanovic am Montag während eines Besuchs in der rumänischen Hauptstadt Bukarest.

Die US-Regierung teilte unterdessen mit, daß Präsident Bill Clinton Djukanovic kommende Woche bei einem offiziellen Besuch in Slowenien treffen will. Wie in Washington bekanntgegeben wurde, will Clinton Montenegro für sein Vorgehen im Kosovo-Krieg Unterstützung zusichern.

Djukanovic hatte zuvor einen Verbleib seines Landes im jugoslawischen Staatenverbund mit Serbien von demokratischen Reformen Belgrads abhängig gemacht. Er sagte, Jugoslawien müsse die demokratische Ordnung wiederherstellen und die Gesetzgebungsmechanismen ändern, um die Interessen Montenegros zu wahren. Andernfalls werde die Teilrepublik ihre Unabhängigkeitsbestrebungen verstärken und eine „radikale Lösung“ suchen.

Bereits seit langem ist das Verhältnis zwischen Belgrad und der Teilrepublik Montenegro äußerst gespannt. Immer wieder kam es in den vergangenen Wochen zu Konflikten zwischen der jugoslawischen Armee und der montenegrinischen Polizei. Belgrad fürchtet eine Abspaltung, denn dann würde Serbien den Zugang zur Adria verlieren. AFP/taz

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen