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Unterm Strich

Gestorben: Mark Sandman von der US-Band Morphine. Wer nun denkt, der Name sei Programm gewesen und der Tod nur das Ende der Fahnenstange, der irrt. Tatsächlich erlag der 47jährige im Bariton grummelnde Sänger und Bassist der Gruppe während eines Konzerts in Italien einem Herzinfarkt. Für die ohnehin ungewöhnlich besetzte Band dürfte das Ableben von Sandman das Aus bedeuten – außer dem Bassisten gab es nur noch Saxophon und Schlagzeug.

Der Mönch aus Bhutan hat gewonnen. „Phörpa“ (Weltmeisterschaft), der erste in tibetischer Sprache gedrehte Film, wurde am Sonntag zum Filmfest München mit dem diesjährigen „One-Future-Preis“ der internationalen Interfilm-Akademie ausgezeichnet. In seinem Erstlingswerk schildert Khyentse Norbu, daß Fußballbegeisterung heute auch vor tibetanischen Klostermauern nicht haltmacht (siehe taz von gestern). „Überzeugende Szenen zeigen die Konfrontation der klösterlichen Tradition mit einer westlichen Kommunikationsform auf“, heißt es in der Begründung der Jury. Diese Begegnung schaffe eine neuartige Situation.

Berlin gedenkt: Mit dem neuen Max-Herrmann-Preis sollen künftig einmal im Jahr Persönlichkeiten geehrt werden, die sich um die Entwicklung und das Ansehen der Berliner Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz oder um das Bibliothekswesen besondere Verdienste erworben haben. Die undotierte Auszeichnung wird erstmals im Jahr 2000 von den Freunden der Staatsbibliothek verliehen. Die Ehrung findet jeweils am 10. Mai statt, dem Jahrestag der Bücherverbrennung durch die Nazis. Mit der Benennung des neuen Preises nach Max Herrmann (1865 bis 1942) wird an den Berliner Literatur- und Theaterwissenschaftler erinnert. Als Jude war er im „Dritten Reich“ vom Hochschuldienst an der Berliner Universität entlassen worden. 1942 wurde er ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo er im gleichen Jahr umkam.

Er hat das Laserschwert erfunden und den quiekenden Mülleimer: John Stears, der mit mehreren Oscars ausgezeichnete Spezialist für Special Effects, ist 64jährig in Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien gestorben. Wie die New York Times vom Sonntag berichtete, erlag der Engländer bereits am Montag vergangener Woche den Folgen eines Schlaganfalls. Stears dachte sich Raumschiffe aus und entwarf gewaltige Fake-Detonationen sowie auch spektakuläre Zusammenstöße. Für seine Spezialeffekte in dem James Bond-Thriller „Thunderball“ („Feuerball“) bekam er 1965 einen ersten Oscar. Einen zweiten sprach ihm Hollywood 1977 für „Star Wars“ von George Lucas zu. Dafür entwarf Stears den Roboter R2D2, die legendären Schwerter der Jedi-Ritter und Weltraumfahrzeuge.

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