: Jeder Mensch ein Sponsor
■ Mit dem Kauf des Kalenders „Jugend & Kunst“ können HamburgerInnen ein Kunstzentrum für Kinder und Jugendliche unterstützen Von C. Gerlach
An Bescheidenheit mangelt es dem Projekt „Jugend & Kunst“ nicht, noch aber an Unterstützung durch die Öffentlichkeit. Die weiß nämlich noch zu wenig von den großen Plänen, ein Wohn-, Arbeits- und Ausstellungszentrum zu schaffen. „Eine kreative Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche, Kunstschaffende und Kunstinteressierte“, wie es sich Projektleiter Rudolf Pollak „in ferner Zukunft“ vorstellt.
Die Vereine „Jugendhilfe e.V.“ und „ARTgerecht“ haben Sponsoren aus der Wirtschaft für das Projekt gewonnen, die nun „Kinder- und Jugendarbeit gezielt unterstützen“ können. Die „Jugendhilfe“ betritt mit diesem Projekt Neuland, denn bisher hat sich der 1957 gegründete freie Träger in der Sozialarbeit vornehmlich mit Jugendwohnprojekten (in Hamburg derzeit 15 mit 123 Plätzen) und ambulanter wie stationärer Drogenhilfe engagiert. Im Arbeitsfeld „Kinder-Jugendhilfe“ werden an die 600 Personen betreut.
„ARTgerecht“ und Pollak – der Österreicher baut selber Avantgarde-Möbel – bringen in die neue Verbindung ihre Kontakte zu Künstlern im In- und Ausland ein. Das erste gemeinsame Ergebnis liegt nun vor. Zwölf MalerInnen, GrafikerInnen und ZeichnerInnen haben „ihre Fähigkeiten in den Dienst der guten Sache“, so Pollak, und jeweils eines ihrer Werke unentgeltlich dem Projekt zur Verfügung gestellt.
So entstand der Kalender „Jugend & Kunst“, der für das Projekt werben und die nötige Aufmerksamkeit sorgen soll. Weitere Unterstützer zur Finanzierung der Vorhaben werden aber noch dringend benötigt. Die Abbildungen reichen von abstrakten Bildern und Collagen bis hin zu leicht Expressionistischem, geschaffen von KünstlerInnen aus Griechenland, Senegal, USA, Deutschland, Österreich und Italien.
Damit nicht genug, werden weitere Arbeiten der überwiegend noch sehr jungen KünstlerInnen in Ausstellungen zu sehen sein. Geplant ist, im kommenden Jahr jeden Monat einen der im Kalender vertretenen Künstler ausführlich in Hamburg vorzustellen. Den Anfang der zwölfteiligen Reihe machen am 11. Januar die Arbeiten von Annette Bischoff. Zwei Wochen lang werden die Werke der gebürtigen Darmstädterin in Hamburg gezeigt, dann folgt ab 8. Februar der US-Amerikaner Mac James, der zum ersten Mal in Europa ausstellt.
Die allmonatlichen Einzelausstellungen sind in den Galerieräumen der „Jugendhilfe e.V.“ (Lohkoppelstr. 26, 22083 Hamburg, 29 99 29-0, zu sehen.
Der hochwertige Kunstdruckkalender (Format 60 x 40 Zentimeter, 50 Mark) ist ab sofort über die „Jugendhilfe e.V.“ und die Galerie „GEDOK“ (Koppel 66) erhältlich. Zum selben Preis ist ab Mitte Januar auch eine CD-Rom mit zusätzlichen Informationen über die ausstellenden Künstler und vielen Abbildungen zu erhalten.
Die Adresse im Internet lautet: http://www.multimedia.de .
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