■ Eisen-Atome aus einer anderen Welt: Interstellarer Staub im Pazifik entdeckt
Berlin (taz) – Interstellaren Staub wollen Forscher aus München und Kiel auf dem Grund des pazifischen Ozeans entdeckt haben. Es wäre das erste Mal, daß Forscher auf der Erde Material aus einem anderen Sonnensystem nachweisen konnten. Zwar gehen rund 400.000 Tonnen Staub jährlich aus dem Weltall auf die Erde nieder. „Dieses Material stammt aber aus unserem Sonnensystem“, berichtet Klaus Knie von der TU München. Der Forscher, der an der Entdeckung beteiligt war, ist sich sicher, daß die jetzt in der Kruste von Tiefseemangan entdeckten Eisenisotope FE-60 nur aus einem anderem Sternensystem kommen können. FE-60 kommt zwar auch auf der Erde vor, ist aber extrem selten. Die Konzentration in der Mangankruste ist etwa 100- bis 1.000mal so hoch wie die natürliche Verteilung. Unter einer Billiarde Eisenatomen konnte ein FE-60-Atom gefunden werden. Die einzige Erklärung für diese relativ hohe Konzentration sei, so Knie, daß die Eisenisotope durch eine Supernova-Explosion eines Sternes außerhalb unseres Sonnensystems vor rund vier Millionen Jahren auf die Erde gelangt seien. wlf
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