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Entwarnung an Nord- und Ostseestränden

■ Adamskostüm am Textil-Strand: Der knallharte Ost-West-Konflikt bleibt aus

Am besten brachte es mal wieder Bild auf den Punkt: „Nackt-Krieg: Wütende Senioren werfen mit Sand“ überschrieb das Blatt stilsicher alliterierend am Donnerstag den Bericht zum Hüllenstreit an der Ostsee. Letzterer rief nun auch die Deutsche Presse-Agentur (dpa) auf den Plan. Mehrere hundert Zeilen widmete sie dem Adamskostüm am Textilstrand und stellte fest: „Zehn Jahre nach dem Mauerfall ist die Nation gespalten: in eine nackte und in eine zugeknöpfte Republik – jedenfalls aus ostdeutscher Sicht.“

Ein knallharter Ost-West-Konflikt ist dennoch nicht in Sicht. Zwar zitiert dpa eine Susanne Schulze aus Jena, momentan in Warnemünde, die das „Nacktbaden an fast allen Stränden“ zu einer „der wenigen Freiheiten, die wir hatten“, erklärt und bekundet, sie lasse sich nicht „in FKK-Reservate abschieben“. Jedoch: „Streit zwischen den Ungleichen gibt es eher selten, ergab eine dpa-Umfrage.“

Das läßt hoffen, zumal von der Nordseeküste ähnlich Moderates zu hören ist. Auf Sylt zum Beispiel gebe es zwar extra FKK-Strände, es werde aber, so eine Westerländer Sprecherin, „niemand erschossen, wenn er sich außerhalb dieser Bereiche nackt niederläßt“. Und in Hörnum, so dpa, gebe es eher Beschwerden Hüllenloser, wenn sich ein Verhüllter zu lange im FKK-Revier aufhält. lno

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