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Unterm Strich

Der Deutsche Kulturrat hat die Senkung der Steuerpauschale für Künstler sowie die geplante Reduzierung des Bundeszuschusses zur Künstlersozialversicherung (KSV) von 25 auf 20 Prozent kritisiert. Dies widerspreche dem von der Bundesregierung aufgestellten Grundsatz, der Kultur in der Bundesrepublik einen neuen Stellenwert zu geben, meinte der Verband am Dienstag in Bonn. Er forderte die Regierung auf, „gut funktionierende Systeme nicht in Frage zu stellen“. Das finden wir natürlich auch.

Das Bundesarbeitsministerium begründete die Senkung des Bundeszuschusses mit veränderten Vermarktungsgewohnheiten von Künstlern. Wenn Künstler ihre Werke selbst vermarkteten, falle der sonst übliche Arbeitgeberzuschuß zur KSV weg. Deswegen sei der Bundeszuschuß vor Jahren auf 25 Prozent festgelegt worden. Inzwischen sei die Selbstvermarktung aber zurückgegangen. Deswegen sei die Reduzierung des Bundeszuschusses im Haushaltsbegleitgesetz zum Etat 2000 gerechtfertigt. Der Deutsche Kulturrat widersprach dem Ministerium. Das der Entscheidung zugrundeliegende Gutachten des Ifo-Instituts stammt immerhin aus dem schon etwas länger zurückliegenden Jahr 1993 und stützt sich auf eine zu kleine Stichprobe. Dazu weise es auch methodische Probleme auf, die freilich nicht weiter erörtert werden.

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