Lokalkoloratur

Der Mann ist begehrt. Kaum ein Tag vergeht derzeit ohne neue Gerüchte über das Fortkommen des Henning Voscherau. Vielseitig beschlagen, wie Hamburgs Ex-Bürgermeister bekanntlich ist – Schauspieler, Hockeyspieler, Politkabarettist, Einser-Jurist und Notar –, steht ihm ein so breites berufliches Spektrum offen, daß er für nahezu jeden reputierlichen Job gehandelt wird. Verteidigungsminister darf er wohl nicht werden, aber auch als Chef beim HSV, der nach dem Rausschmiß von Rolf Mares wieder mal nach einem Vorstandsvorsitzenden späht, ist er im Gespräch. Der Titel wäre Voscherau gemäß, und das Anforderungsprofil dürfte ihn auch nicht schrecken: „Man muß Masochist sein, um das zu machen“, definierte HSV-Geschäftsführer Werner Hackmann gestern Erwartungen an den neuen Boß, die für den pedantischen workaholic Voscherau geradezu maßgeschneidert sind. Und noch einen Vorteil hat der bei der SPD Ausgemusterte zu bieten: Er würde den HSV keine Ablösesumme kosten. smv