■ Nach spanischen Medienberichten: Telefónica verschiebt Bangemanns Berufung
Madrid (dpa) – Die spanische Telefongesellschaft Telefónica hat die für gestern vorgesehene Berufung des beurlaubten EU-Kommissars Martin Bangemann in ihren Vorstand verschoben. Wie die spanische Zeitung El Mundo gestern meldete, hat Bangemann selbst seine Wahl verschieben lassen. Er wolle lediglich später als geplant in die Konzernführung einziehen. Ein geplantes Treffen mit dem Telefónica-Chef hatte der frühere FDP-Vorsitzende abgesagt.
Die Finanzzeitung Expansión berichtete dagegen, der Telefónica-Vorstand habe die Wahl aufgeschoben, um eine Phase des Nachdenkens zu ermöglichen, wie es hieß. Die Entscheidung sei nicht gegen Bangemann gerichtet. Das Management von Telefónica wollte sich nicht zu den Berichten äußern.
Ein Konzernsprecher bestätigte, daß das Gremium wie geplant zusammengetreten sei. Er wollte aber zunächst nicht mitteilen, ob eine Wahl Bangemanns auf der Tagesordnung stand oder nicht. Der Wechsel des 64jährigen EU-Kommissars zu Telefónica hatte eine Welle der Kritik ausgelöst.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen