piwik no script img

Eine „Cimbera“ en miniature

■ 90 Oldtimer der Lüfte treffen sich im nordfriesischen Aventoft

Zum Mekka für Fans alter Segelflugzeuge wird das nordfriesische Aventoft von diesem Freitag an: Beim 27. Welttreffen des Vintage Glider Club wird der Segelflugplatz des Dorfes nahe der dänischen Grenze für zehn Tage zum größten Museum für Oldtimer der Lüfte. 350 Teilnehmer aus 14 Nationen haben ihr Kommen angemeldet, berichtet der zweite Vorsitzende des gastgebenden Luftsportvereins Südtondern, Gerhard Allerdissen, der gleichzeitig Vizepräsident des Landesverbandes der Luftsportvereine ist. Die ersten haben ihre Zelte bereits rund um den Flughafen aufgeschlagen.

Amerikaner und Japaner, Ungarn und Dänen haben ihre Flugzeug- Oldtimer auf Spezialhänger verpackt und den Weg in die Grenzgemeinde angetreten. Sie alle sind Mitglieder von Vereinen, die dem Vintage Glider Club mit Sitz in England angeschlossen sind – und sie alle haben eine Leidenschaft für historische Gleitflieger. Zum Austausch, um ihre Prachtstücke zu zeigen – „und vor allem um sie zu fliegen“, wie Allerdissen sagt – treffen sich die Segelflugbegeisterten aus aller Welt einmal jährlich. Nach Frankreich und der Slowakei hat diesmal das nordfriesische Aventoft den Zuschlag erhalten.

Rund 90 Segelflug-Oldtimer werden zu sehen sein. Dabei sind so rare Schönheiten wie eine „Cimbera“, die sonst in Budapest im Museum steht, eine „Condor IV“ oder Stücke aus dem Deutschen Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe. Wenige haben einen Rumpf aus Stahlrohr, die meisten sind aus Holz. Fast ausschließlich handelt es sich um Unikate, denn anders als beim Bau moderner Segelflugzeuge aus Kunststoff wurden von den alten Segelfliegern bestenfalls kleine Serien gebaut, erläutert Allerdissen. Auch der Gastgeber, der Luftsportverein Südtondern, wird sein Paradestück, eine 1936 gebaute „Minimoa“, präsentieren.

Das Treffen dauert bis zum 8. August und beginnt am Freitag abend um 20 Uhr. Offiziell eröffnet wird es vom Präsidenten des Vintage Glider Clubs, dem Engländer Chris Wills. Im Rahmen der Veranstaltung wird der schleswig-holsteinische Umweltminister Rainder Steenblock (Bündnis 90/Die Grünen) am kommenden Sonnabend zehn Segelfluggelände in Deutschland als umweltgerechte Einrichtungen mit der „Blauen Flagge“ auszeichnen. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen