: Tadaqchahaq oder Esperanto?
betr.: „Europa lebt von der Sprachenvielfalt“, taz vom 23. 7. 99
Ich finde die Idee des Kisuaheli zwar sinnvoll, aber nicht für Europa. Kisuaheli ist abgestimmt auf den relativ einfachen Lebensbedarf einer weitgehend von Landwirtschaft und Kleinhandel geprägten Bevölkerung. Da könnte man auch das in Westafrika als Lingua Franca verwendete Bambara oder das südlich der Sahara verbreitete Tadaqchahaq oder auch das in Pakistan verwendete Urdu verwenden. Alle diese Sprachen sind einfach aufgebaut und jeweils eine Mischung von dort heimischen natürlichen Sprachen.
Für Europa ist nach meiner Überzeugung Esperanto die ideale Brückensprache. Esperanto besteht aus Wortwurzeln, die durchweg aus europäischen Sprachen stammen (Latein, Englisch, Französisch, Deutsch, Russisch) und meistens auch als gängige Fremdwörter sowieso schon verwendet werden. Das System kennt nur 16 Grammatikregeln und duldet keine Ausnahmen (Deutsch hat zu seinen Regeln hinzu noch ca. 1.300 Ausnahmen). [...]
Hans Wilhelm Böheim, Eichstetten
In einem Leserbrief zu „Europa lebt von der Sprachenvielfalt“ wird behauptet, es gäbe keine Möglichkeit, Esperanto bei Auslandsaufenthalten zu üben. Diese Meinung geht aus grober Unkenntnis fehl. Die Esperantosprechenden sind weltweit untereinander in Verbindung. Bei kleinen und großen Treffen gibt es im In- und Ausland zahlreiche Möglichkeiten der Anwendung, wovon man sich im Internet unter dem Stichwort „Esperanto“ leicht überzeugen kann. Ich selbst bin mit Esperantokontaktadressen u. a. durch ganz Brasilien gereist [...]
Dr. Rudolf Fischer, Nordwalde
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