: KFOR nimmt hohen UÇK-Führer fest
Die Kosovo-Friedenstruppe KFOR hat einen ranghohen Vertreter der kosovo-albanischen UÇK-Milizfestgenommen. Syleiman Selimi, früherer oberster Kommandeur der UÇK, habe an einem Kontrollpunkt Soldaten mit einer Waffe bedroht und keinen Ausweis vorgezeigt, sagte ein britischer KFOR-Offizier gestern in Kosovo-Polje. dpa
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Die UN-Menschenrechtsbeauftragte Mary Robinson hat die anhaltenden Gewalttaten im Kosovo scharf verurteilt. Serben, Roma und andere hätten schon zahlreiche Gewalttaten erlitten und seien ihnen auch weiter ausgesetzt, erklärte Robinson in Genf. Die Volksgruppenführer müssten die Gewalt überwinden, sonst werde sich diese noch über Generationen fortsetzen. AP
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Deutschland wird weitere 37 Polizisten zur Unterstützung der internationalen Polizei in das Kosovo schicken. Wie Sachsens Innenminister Klaus Hardraht (CDU) gestern in Dresden nach einer Kosovo-Reise sagte, sollen die Beamten unter anderem in der zentralen UN-Verwaltung in Priština, bei der Ermittlung von Tötungsdelikten sowie Verbrechen aus dem Bereich der organisierten Kriminalität eingesetzt werden. Die aus Bayern, Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz stammenden Polizisten sollen am 16. August ihren Dienst antreten. AFP
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Mehr als 3.500 Menschen haben sich am Mittwochabend in Becej, im Zentrum der nordserbischen Provinz Vojvodina, zu einer Demonstrationen gegen den jugoslawischen Präsidenten Slobodan Miloševic versammelt. Zu dem Protest hatten gemeinsam die oppositionellen Parteien Allianz demokratischer Parteien und Allianz für den Wandel aufgerufen, wie die Belgrader Nachrichtenagentur Beta meldete. Im südserbischen Leskovac kündigte Bogoljub Pejcic von der Serbischen Erneuerungsbewegung (SPO) vor einigen hundert Oppositionellen eine landesweite „Bürgerrevolte“ an, falls Miloševic nicht abdanke. dpa
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Bei Schießereien in Nordalbanien sind am Mittwoch vier Menschen ums Leben gekommen. Zwei Menschen starben in der Region Tropoje, als eine Brücke in die Luft gesprengt wurde, die sie mit ihrem Auto gerade überqueren wollten. Zwei weitere Personen wurden in der Stadt Bajram Curri erschossen. Nach Angaben des staatlichen Fernsehens handelte es sich um Abrechnungen zwischen rivalisierenden Banden. dpa
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Die kroatische Regierung hat die Zusammenarbeit mit dem UN-Kriegsverbrechertribunal teilweise wieder aufgenommen. Wie der stellvertretende Chefankläger Graham Blewitt am Mittwoch mitteilte, signalisierte Zagreb seine Bereitschaft zur Auslieferung des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Vinko Martinovic. Der auch als Stela bekannte Martinovic soll von Mai 1993 bis 1994 eine paramilitärische Einheit geführt haben, der zahlreiche Gewaltverbrechen in der südbosnischen Stadt Mostar zur Last gelegt werden. Indes erklärte sich der am Montag festgenommene Angeklagte Radomir Kovac vor dem Haager Tribunal als nicht schuldig. Kovac wird der Vergewaltigung und Misshandlung muslimischer Frauen in seiner Heimatstadt Foca bezichtigt. AP
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