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Kontrollpunkte der KFOR unter Beschuss

Im Kosovo hat es in der Nacht zum Freitag eine Serie von Anschlägen gegen Kontrollpunkte der Friedenstruppe KFOR gegeben. Zudem seien KFOR-Soldaten beschossen worden, die ein serbisches Haus sicherten, sagte KFOR-Sprecher Major Jan Joosten gestern in Priština. Bei den Angriffen sei ein russischer Soldat verletzt worden. Es wird vermutet, dass die Anschläge mit der Verhaftung eines ranghohen Vertreters der Untergrundarmee UÇK durch die KFOR in Verbindung stehen könnten. dpa

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Die Mörder der vor zwei Wochen getöteten 14 serbischen Bauern haben nach Angaben der jugoslawischen Regierung britische Armee-Uniformen getragen. Der jugoslawische Minister ohne Geschäftsbereich, Goran Matic, sagte am Donnerstag unter Berufung auf serbische Kreise in der Ortschaft Gracko, die Täter seien Mitglieder der Kosovo-Befreiungsarmee UÇK gewesen. Die Opfer hätten wegen der britischen Uniformen keinen Fluchtversuch unternommen. Das Massaker war der schwerste Zwischenfall seit Beginn des Nato-Friedenseinsatzes. rtr

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Mehr als 3.500 Regimegegner haben am Donnerstag im südserbischen Leskovac einen nach vier Wochen Haft freigelassenen politischen Häftling begrüßt. Das meldete die Belgrader Nachrichtenagentur Beta. Der Fernsehtechniker Ivan Novkovic war zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, weil er zu einer Demonstration gegen den jugoslawischen Präsidenten Slobodan Miloševic aufgerufen hatte. dpa

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Die makedonische Regierung hat die Gebühren für die Zollinspektion von Kosovo-Hilfstransporten aufgehoben. Das UN-Flüchtlingswerk begrüßte gestern die Entscheidung und sagte, die wartenden Lastwagen mit Hilfsgütern würden sofort ins Kosovo aufbrechen. Pro Lkw hatten die makedonischen Behörden 640 Mark für die Zollinspektion verlangt. Pro Monat hätte die Summe der Gebühren rund 360.000 Mark betragen. AP

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Im Auftrag des Bundesinnenministeriums ist gestern ein zweites Ermittlungsteam deutscher Kriminalbeamter in das Kosovo geflogen, um dort an der Aufklärung von Kriegsverbrechen mitzuwirken. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) mitteilte, sollen die 15 Polizisten, darunter eine Frau, für die Anklagebehörde des Internationalen Strafgerichtshofs für Exjugoslawien in Den Haag tätig werden. Sie sollen bei der Tatortarbeit und der Identifizierung der Opfer helfen, die derzeit in zahlreichen Massengräbern der Region gefunden werden. Das erste Team hält sich seit dem 22. Juli im Kosovo auf und soll am 19. August durch frische Kräfte ersetzt werden. AP

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Während die Zahl der Asyl suchenden Albaner aus dem Kosovo deutlich zurück geht, kommen nun immer mehr Serben aus der Region nach Deutschland. Im Juli stellten 2.615 Kosovo-Albaner in Deutschland einen Asylantrag. Das waren 1.448 Personen oder 35,6 Prozent weniger als im Vormonat, teilte das Bundesinnenministerium gestern mit. Dem stehe eine Verdoppelung der Asylbewerberzahl von Kosovo-Serben gegenüber, deren Zahl von 748 im Juni auf 1.428 im Juli stieg. dpa

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