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Die Fluxus-Stars Nørgaard und Christiansen in Eutin

Provinz ist nur eine Frage der Definition. Und so kann es auch in der Kreisstadt Eutin zu einem künstlerischen Spitzenereignis kommen: Die dänischen Kunststars Bjorn Nørgaard und Henning Christiansen ließen sich überzeugen, im Eutiner Schloß einen „Aktionsvortrag“ zu halten. Am Freitagabend verwandelte sich so ein enger Raum im altehrwürdigen Gemäuer in eine Kunstakademie und es gab eine perfekte Lehrstunde im Skulpturverständnis der Fluxusbewegung.

Hinterlegt mit Filmen älterer Aktionen wie ihrem „rituellen Pferdeopfer“, wurde mit großem Materialeinsatz und komplexen Bezugssystemen an der Versöhnung der Gegensätze gearbeitet. Zu einem Soundtrack aus den gesampleten Wörtern „Jojojo“ und „Neyneynee“ demonstrierte der Plastiker Bjorn Nørgaard den Aufbau einer Skulptur aus unvereinbar scheinenden Materialien: Honig und Ton, Hühnereier und Glas, Glühbirnen und Persil, Würstchen und Walkman. Dazu rührte der für Sprache und Musik zuständige Fluxus-Altmeister Henning Christiansen in geldgefüllten Glastöpfen und rezitierte Parolen. Am Ende wurden zu Ambossklängen die Nationalflaggen Deutschlands und Dänemarks in einem Gipsbad neutralisiert und als weiße Tücher präsentiert.

Wie der auf Hochtouren arbeitende „Gehirnstaubsauger“ von Henning Christiansen räumte der Aktionsvortrag festgefügte Gedankensysteme um – wenn auch nur für wenige und an einem schon etwas abseitigen Ort. Hajo Schiff

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