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Zwei Tote bei Angriff auf Kosovo-Dorf

Bei einem Angriff auf das Kosovo-Dorf Klokot sind in der Nacht zum Dienstag zwei Jugendliche getötet worden. Wie die Kosovo-Friedenstruppe KFOR in Pristina mitteilte, wurden fünf weitere Menschen verletzt. Die Angreifer feuerten nach Angaben der Friedenstruppe insgesamt neun Mörsergranaten auf die Ortschaft. dpa

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In Zentralserbien sind nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks (Unicef) 242 Grundschulen während des Luftkrieges durch Nato-Angriffe beschädigt oder zerstört worden. Im Kosovo sind seit Ausbruch des Konflikts 45 Prozent aller Schulgebäude beschädigt oder zerstört worden.

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Die selbst ernannte albanische Regierung im Kosovo hat nach einem Belgrader Zeitungsbericht eigene Zollposten entlang der Grenze zu Serbien und Makedonien eingerichtet. Die „illegalen“ Zollstationen sollen sich nur einen Kilometer von einem KFOR-Kontrollpunkt entfernt befinden. Die „Zollbeamten“ trügen Uniformen mit der Aufschrift „Republik Kosovo“ und dem Staatswappen Albaniens. dpa

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Zwei bis drei Millionen Jugoslawen leben nach Angaben des UNO-Welternährungsprogramms unter der Armutsgrenze. Die wirtschaftliche Situation des Landes verschlechtere sich zusehends, so dass immer mehr Menschen nicht mehr genügend Geld zum Kauf von Lebensmitteln hätten, sagte die Sprecherin Christiane Berthiaume gestern. 770.000 Serben würden deshalb in diesem Jahr von der UN-Organisation mit 74.000 Tonnen Nahrungsmitteln im Gegenwert von umgerechnet 130 Millionen Mark versorgt.epd

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Die Opposition in der Republik Albanien hat den Geheimdienst beschuldigt, Waffen und Agenten in die südjugoslawische Provinz Kosovo zu schmuggeln. Der Direktor des SHIK-Geheimdienstes, Fatos Klosi, sei persönlich in die Waffenlieferungen verwickelt, hieß es gestern. Klosi hat die Vorwürfe zurückgewiesen. dpa

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Unabhängige Ökonomen haben ein Programm zur wirtschaftlichen Genesung Jugoslawiens vorgelegt, das die Entmachtung des Milosevic-Regimes und eine Übergangsregierung als Voraussetzungen nennt. Es traf erwartungsgemäß auf Ablehnung des Regimes. Milosevic hat den raschen Wiederaufbau, Steigerung der Produktion und Verbesserung des Lebensstandards der Bevölkerung, gestützt auf die eigenen Kräfte, angekündigt. Ohne die notwendige Unterstützung des Auslands wird aber Jugoslawien 40 Jahre benötigen, um das Entwicklungsniveau von 1989 wieder zu erlangen, warnt die angesehene Wirtschaftsexpertengruppe G-17. dpa

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