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Jack Lemmons deutsche Stimme ist tot

■ Der Schauspieler Georg Thomalla (84) starb an einer Lungenentzündung

Berlin (taz) – Einer der beliebtesten deutschen Schauspieler der Nachkriegszeit ist tot: Gestern erlag Georg Thomalla im Alter von 84 Jahren in München den Folgen einer Lungenentzündung. Thomalla galt als „ungekrönter Klamottenkönig“. Bekannt wurde er durch seine vorgebliche Schusseligkeit, Improvisationsgabe und sein Sprechtempo.

Am 14. Februar 1915 wurde Thomalla inKattowitz geboren. Nach der Schule absolvierte er zunächst eine Lehre als Koch. 1932 brachte ihn sein Bruder, ein Operetten-Tenor, an das Hamburger Theater, wo er eine kleine Rolle in der Operette „Land des Lächelns“ übernahm. Danach spielte er auf Bühnen in Gelsenkirchen, Gera und Berlin.

In „Ihr erstes Erlebnis“ übernahm Thomalla 1939 seine erste Filmrolle – über 120 weitere folgten. Nach dem Krieg kehrte er auf die Bühne des Berliner Schlossparktheaters zurück. 1958/59 spielte er in „Die Sklavenkarawane“ und „Der Löwe von Babylon“ Hadschi Halef Omar, den Karl May seinem Kara Ben Nemsi zur Seite gestellt hatte. Von 1969 an war er in der Serie „Komische Geschichten mit Georg Thomalla“ erfolgreich. Ab 1973 stand er über 900-mal in dem Boulevardstück „Der Mann, der sich nicht traut“ auf der Bühne. Als Synchronsprecher lieh Thomalla seine Stimme Jack Lemmon („Manche mögen's heiß“). Entspannung fand er bei Meditation und dem Sammeln von Ikonen. ME

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