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■ Goethe, der Wortolympier
Heute, nach fast einem Jahr der Feierlichkeiten, ist also endlich tatsächlich sein Geburtstag gekommen, und uns scheint, als sei zu Goethe alles gesagt. Nein, nicht alles: Wir wollen heute den Wortolympier ehren, den Worterfinder, den genialischen (= spontanen, schöpferischen) Verwender geschossener (= närrischer) und barocker (= wunderlicher) Wörter. Der Schweizer Wortsammmler Martin Müller hat zu des Geheimraths Jubeljahr ein Lexikon herausgegeben, das unter dem Titel „Goethes merkwürdige Wörter“ ebensolche in großer Zahl versammelt und übersetzt. Es ist eine Art Wortmuseum geworden, eine Versammlung schöner Vokabeln und Wortzusammenstellungen, die nicht den Weg in den heutigen Sprachschatz fanden. Bei Goethe hießen sie „Quibbles“, Wortspiele und Worterfindungen, die er vor allem in Shakespeares Dramen fand und an denen er „die größte Freude“ hatte und „durch Übersetzung und originalen Mutwillen mit ihm wetteiferte“. Wir haben zur Feier des Tages einige Quibbles auf den Seiten verteilt. vw ‚/B‘Martin Müller: „Goethes merkwürdige Wörter. Ein Lexikon“. Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1999. 216 Seiten. 58 DM
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