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Unterm Strich

Nachtrag zu Goethe: Der Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main, der am Samstag an den Schriftsteller Siegfried Lenz vergeben wurde, ist eine der renommiertesten Ehrungen des deutschen Kulturlebens. Die mit 50.000 Mark dotierte Auszeichnung wird seit 1927 verliehen. Seit einem Stadtratsbeschluss von 1952 allerdings nur noch im Dreijahresrhythmus. Goethes 250. Geburtstag gab nun Anlass, diesen Rhythmus zu unterbrechen und die Ehrung ein Jahr vorzuziehen.

Was zum Beispiel 1967 passierte: Als dem Politiker Carlo Schmid auf der Höhe des Vietnamkriegs die Ehrung zugesprochen wurde, forderten ihn Demonstranten vor der Paulskirche auf, das Preisgeld dem Vietcong zu stiften. Diese Aufforderung beherzigte der ungarische Philosoph Georg Lukács, der 1970 als erster Ausländer ausgezeichnet wurde.

Auch ein politischer Preis: Der südafrikanische Künstler Kay Hassan ist der erste Preisträger des DaimlerChrysler Award for SouthAfrican Contemporary Art 2000. Jurymitglieder waren u. a. Okwui Enwezor (New York/Berlin), künstlerischer Leiter der documenta XI, Martin Hentschel, Direktor des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart, und Marilyn Martin, Direktorin der South African National Gallery. Der Konzern will südafrikanischen Künstler ihren internationalen Auftritt ermöglichen. Der Preis ist mit 100.000 Mark dotiert.

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