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Schaffe, schaffe, Häusle baue

Was gibt es Spießigeres, als sein ganzes Leben lang von einem eigenen Häuschen, womöglich mit Garten, zu träumen, statt in anarchistischen 6-Personen-auf-12-Quadratmeter-Wohnungen neue Wege der herrschaftsfreien Kommunikation zu erproben? Statt die einfache Würde eines Slumdaseins zu achten, wird immer wieder versucht, Menschen unser westliches Wohlstandsideal aufzupfropfen. Besonders ausgeklügelt ist das Programm von Habitat for Humanity International. Die Organisation initiiert und unterstützt die gemeinsame Arbeit von Freiwilligen und Bedürftigen beim Bau oder der Herrichtung von Häusern. Nicht nur, dass es sich dabei nach eigener Aussage um eine christliche Organisation handelt (hinter deren Programmen der gewitzte Leser sofort eine moderne Form des Ablasshandels vermutet), nein: Es wird auch ganz offen zugegeben, dass damit so bourgeoise Werte wie Gemeinschaft und Nachbarschaft, Selbstwertgefühl und Eigenverantwortlichkeit gefördert werden sollen. Es gibt bereits 1.800 Zweigstellen in den USA, Puerto Rico und 63 anderen Ländern über den Globus verteilt. Auch die Arbeit von Jugendlichen in Workcamps wird mit dem Ziel gerechtfertigt, Armutsbehausungen durch angemessenen und bezahlbaren Wohnraum weltweit zu ersetzen. Eins muss man den Spießern lassen: Seit 1976 sind mit ihrer Hilfe ca. 10 Häuser pro Tag erbaut worden. bst

Förderverein Habitat for Humanity in Deutschland e. V., Göhrener Str. 11, 10437 Berlin, Fon: (0 30) 44 35 92 07, -08

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