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■ SoundcheckLaub / Phife Dawg/Loopack/KC Da Rookee

Sonntag: Laub. Zwiespältige „Klingen wie“-Vergleiche: Jeder kennt und gebraucht sie, mögen will sie niemand. Auch dem Berlin-Friedrichshainer Duo Laub sind einige mit auf den Weg gegeben worden; es wurde gar zu „die deutschen Lamb“ – weder euphorische Labelvertreter noch die hintendreinschauenden Pressevertreter konnten sich dieses naheliegendste Wortspiel verkneifen. Dass Triphop-Hörer, die sich aufgrund des Etiketts an Laub interessiert zeigten, eine Überraschung erwartete, war schnell klar. Laub halten weder die genretypische Arbeitsteilung – attraktive Sängerin im Vorder-, machende Musiker im Hintergrund – ein, noch bitten sie so recht zum gepflegten Loungen. Vielmehr empfanden sie selbst es als Nachteil, dass man ihr Debüt Kopflastig nicht nebenbei hören könne.

Auch das kürzlich erschienene zweite Album, Unter anderen Bedingungen als Liebe, sah sich mancherorts Bemühtheitsvorwürfen ausgesetzt. Dabei sind Laub besonders live, wenn Neu-Bandmitglied Sebastian Vogel (Kante) staunendmachend stoisch das Schlagzeug bearbeitet, eindrucksvoll, um nicht zu sagen eindringlich. Durch gestrenges Flechtwerk aus „echten“ und elektronischen Beats und ungelenk daherkommenden Samples weht der fragile Gesang ins Gehör, um dort kaum verständlicher zu werden: die fragmenthaften Texte Antye Greie-Fuchs', auch schon mit „pseudokonkreter Pathetik“ beschrieben, anstelle einprägsamen „Sloganeerings“.

Aber das tut der ganz eigenen Schönheit, die sich bei einem Konzert von Laub einzustellen vermag, keinen Abbruch. Im Gegenteil. aldi

Sonntag, 21 Uhr, Hafenklang, Große Elbstraße 184

Montag: Phife Dawg/Loopack/KC Da Rookee . In den Stadtzeitungen und der sonstigen Promomaschine komplett unter den Tisch gefallen ist leider das Hamburger Konzert von Ex- A Tribe Called Quest –MC Phife, das man trotzdem unter keinen Umständen verpassen sollte. War der auf die HipHop-Liebeserklärung The Love Movement folgende Split von ATCQ vor allem von den Soloprojekten Q-Tips überschattet – sei es unter dem Pseudonym Lone Ranger oder mit Janet Jackson oder ganz allein – blieb der 1,50-Meter-Mann Phife währenddessen da, wo er sich schon die ganzen letzten Jahre pudelwohl gefühlt hatte: im Hintergrund, in Atlanta, im Baseballstadion.

Doch stille Wasser sind bekanntlich dope, und alles was von Phife in den letzten Monate zu hören war, klang äusserst vielversprechend: „If Men Are Dogs“, „Ya Heard Me“ oder kürzlich in der formidablen „Superrappin“-Reihe „Bend Over“. Mit aller Ruhe kocht Phife seine Buchstabensuppe zusammen, die zwar gelegentliche Zoten nicht auspart, dabei aber wenigsten mit etwas mehr Wortwitz als sonst üblich um die Ecke kommt. Wenn gut die Hälfte davon, genau wie ein Teil des The Love Movement –Albums, auf White-Label-Maxis erschienen ist, nimmt sich das als gutes Zeichen aus, dass die Alt-New-Schooler nicht nur einen musikalischen Einfluss auf den neu erblühten Rap-Underground der West- und Ostküste ausüben, sondern dass sie genauso solo jenseits jeglicher Charts-Perspektive darin mittendrin mitmischen.

Neben Phife und seinem Ex- ATCQ –DJ Ali Shaheed stehen deshalb am Montagabend auch die kalifornischen Underground-Helden Lootpack auf der Bühne: Spätestens mit ihrem Sound Pieces: Da Antidote! –Album haben die nämlich bewiesen, wie man klassische B-Boy-Tugenden für das 21. Jahrhundert flottmacht. tob

Montag, Schlachthof, 21 Uhr

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