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Rentenkonzept vom DGB

■ Ab 2001 Bruttolohn-Formel entwickeln

Osnabrück/Berlin (AFP) – Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat einen eigenen Vorschlag zum Rentenkonzept der Bundesregierung vorgelegt. Danach soll die Erhöhung im nächsten Jahr mit 1,7 Prozent um einen Punkt höher ausfallen als der von Arbeitsminister Walter Riester (SPD) vorgesehene Inflationsausgleich. DGB-Vizechefin Ursula Engelen-Kefer schlug vor, aus der fälligen Rentenerhöhung von 3,1 Prozent alle seit 1992 beschlossenen Verbesserungen für Kinder herauszurechnen und auch die Steuerentlastung 1999 abzuziehen. Damit kommt der DGB der Bundesregierung im Rentenstreit entgegen. Weiter schlug die DGB-Vizechefin vor, ab 2001 müsse für die Rentenerhöhung dann eine modifizierte bruttolohnbezogene Rentenformel entwickelt werden.

Engelen-Kefer erläuterte in der Neuen Osnabrücker Zeitung, der DGB sei bereit, für die ab 2001 erforderliche bruttolohnbezogene Rentenformel einen demographischen Faktor zu akzeptieren, der die Kosten der steigenden Lebenserwartung nicht allein den Beitragszahlern aufbürde. Alles zusammen würde im kritischen Jahr 2030 zu einem Beitragssatz von 25,1 Prozent führen. Dagegen lande das Riester-Modell bei 25,9 Prozent. Mit Blick auf das rot-grüne Rentenkonzept kritisierte Engelen-Kefer, das Riester-Modell entlaste mittelfristig Staat und Arbeitgeber, während die Arbeitnehmer zusätzlich belastet würden.

FDP-Vize Rainer Brüderle sagte, es sei „gut, wenn die Gewerkschaften den Rentenbetrug der rot-grünen Bundesregierung nicht mitmachen wollen“. Die Bereitschaft, einen demographischen Faktor einzuführen, gleiche einem „grundlegenden Richtungswechsel“ des DGB, so Brüderle.

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