: Klarheiten beseitigt
■ Senats-Beschluß für Mehrzweckhallen-Standort wird von allen Seiten kritisiert
Der Beschluß sollte für Klarheit sorgen – passiert ist das Gegenteil. Seit die Senatskommission für Stadtentwicklung am Donnerstag beschloß, eine internationale Ausschreibung für eine Mehrzweck-arena nur für den Standort Volkspark in Gang zu bringen, gleichzeitig aber andere Hallenplätze nicht definitiv auszuschließen, ist die Diskussion um das richtige Areal für das geplante Stadion von neuem entbrannt.
So wertet Hans Hollinger, Fraktionschef der Statt Partei in Altona, den Beschluß so, daß nun „die Mehrzweckhalle in Rahlstedt gebaut und das Volksparkstadion seine Renovierung bekommen“ wird. Auch Wirtschaftssenator Erhard Rittershaus und der Statt-Partei-Rest in der Bürgerschaft nutzen jede Möglichkeit, sich für eine Volkspark-Großarena plus Rahlstedter Mehrzweckhalle starkzumachen.
Die GAL-Bürgerschaftsabgeordnete Heike Sudmann nutzt den Formelkompromiß der Senatskomission gar dafür, die Harburger Bahnhofslinse als möglichen Arena-Standort zu recyceln. Der Volkspark sei einfach „nicht ideal“. Und auch der Sportsprecher der CDU, Jürgen Klimke, beurteilt „die Realisierungschancen einer Mehrzweckhalle im Volkspark eher skeptisch“.
Den beiden Letztgenannten fehlt vor allem ein „überzeugendes Verkehrskonzept“ (Klimke). Heike Sudmann beklagt, „daß die Halle keinen direkten Bahnanschluß“ bekomme. Um „die Belastung durch den KFZ-Verkehr möglichst gering zu halten“, sei aber „ein optimaler ÖPNV-Anschluß erforderlich“.
Rolf Hüttmann, der für das offizielle Volkspark-Hallengutachten die Verkehrsfragen beackerte, hält die Probleme allerdings für lösbar. Voraussetzung: Der S-Bahnhof Eidelstedt werde modernisiert und in Zukunft als Haltepunkt für Fernzüge in den Fahrplan aufgenommen. „Wünschenswert“, doch nicht „unbedingt notwendig“ sei auch ein Stadtbahn-Anschluß. Darüber aber ist noch nicht endgültig entschieden. Ein Senatsinsider: „Durch den Arena-Beschluß rückt eine Stadtbahnlinie nach Bahrenfeld in der Prioritätenliste wieder weiter nach oben.“ Marco Carini
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