piwik no script img

Gegen Bürgerinteressen

■ Empörung über Abriß der Eisfabrik

Wer unverrückbare Fakten schafft, erstickt jede Diskussion: Die bittere Erfahrung, wie der Hamburger Senat rücksichtslos seine Machtposition gegen BürgerInnen-Interessen ausspielt, hat auch die Stadtteilinitiative Hamm-Süd gemacht. Mit Empörung reagieren die AnwohnerInnen auf die dienstägliche Entscheidung, die Eisfabrik in der Steinbeker Straße in Hamm-Süd gegen ihren und den Willen des Bezirks abzureißen.

Mit dem Sanierungsträger Stattbau hatte die Ini begonnen, ein Nutzungs- und Finanzierungskonzept zum Erhalt des prägenden Industriegebäudes aufzustellen. „Wir haben das dem Senat schriftlich mitgeteilt, der hat aber kein einziges Mal reagiert“, resümiert eine BI-Sprecherin die Hamburger Auffassung von Bürgerbeteiligung.

Selbst der Bezirk Mitte hatte erklärt, daß ein Erhalt des Gebäudes als Sozial- und Kulturzentrum nicht im Widerspruch zu der geplanten Wohnbebauung entlang der Bille stehe. Doch der Senat schaltete auf stur, auch ein Gutachten, das die Sanierungskosten überhaupt erst hätte ermitteln können, wurde abgelehnt. Dialogunfähig zeigt sich auch Karl-Heinz Ehlers vom Vorstand der Sprinkenhof-AG: Nicht nur die Auskunft über den geplanten Abrißtermin verweigerte er gestern der taz (die Genehmigung liegt vor), sondern auch das Gespräch an sich. hh

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen