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Schöner Wohnen in Hütte und Zwinger

■ Wenn der vierpfotige Freund ausziehen will

Die in unseren Landen beheimateten Durchschnittshunde – etwa der germanische Schäferhund oder die deutsche Wunderwaffe mit Schwanzfortsatz (Rottweiler) – gelten gemeinhin als bissig und etwas fremdenfeindlich, was Besucher und Aushilfspostboten angeht. Dabei könnte schon eine verbesserte Wohnsituation dazu beitragen, diesen allerbesten Freunden der Menschheit ein wenig mehr Respekt vor der körperlichen Unversehrtheit ihrer Umgebung einzuflößen. Eine Verkaufsausstellung, auf der sich Herrchen und Frauchen nach geeignetem und bezahlbarem Wohnraum umsehen können, findet sich jetzt auch im Internet: Unter www.rassehunde.de sind rund um die Uhr Musterhütten zu begutachten. Das Angebot umfasst derzeit drei Prototypen, die mit Plutos jämmerlichem Comic-Häuschen nichts gemein haben.

Auf den Namen „Nero“ hört beispielsweise das bequeme Eigenheim, in dem sich vom Zwergpinscher bis zur Dogge jedes Tier wohl fühlt: „Diese Hundehütte stellt eine 1-Raum-Hundewohnung dar“, informiert das „einfach tierische Team“ von Rassehunde.de. „Die von unseren Hunden beliebteste Hundehütte“ hingegen wurde „Arko“ getauft und zeichnet sich durch „nochmalige Unterteilung der Hütte in Flur oder Diele und das Wohnzimmer“ aus – eben eine „richtige 2-Raum-Hundewohnung“. Um seiner Aufsichtspflicht nachzukommen, muss der vierbeinige Kollege sein Fertigbauhaus überhaupt nicht mehr verlassen: „Das klarsichtige Material der Windschutzklappe ermöglicht dem in der Hütte liegenden Hund auch bei Frostgraden das Bewachen des ihm zugeteilten Grundstückes.“ Und falls das neue Haus dem Köter nach seiner Montage wider Erwarten doch nicht gefällt und er auf die Idee kommt, an den tragenden Wänden zu rütteln – keine Angst. Denn „Arko“ und „Nero“ sind vorsichtshalber „an allen Kanten mit feuerverzinktem Blech beschlagen“, das verhindert „sehr erfolgreich das Zerlegen der Hütte durch den Hund“.

Hunde mit Sinn für Romantik wie chronisch verträumte Chow-Chows hegen allerdings oft Vorbehalte gegen allzu neumodischen Komfort. Sie sollten darum von vornherein lieber in ein „Domus“ (lat.: Haus) von Zoo-Hoefler einziehen (www.zoo-hoefler.de). Diese schlichte Hütte mit heimeligem Giebeldach, die an eine kanadische Holzfällerunterkunft erinnert, ist aus „nordischem Kiefernkernholz“ gefertigt, versehen mit „antiseptischer Kreosotbehandlung“. Der Hund kann sich also nicht am Haus infizieren.

Jedoch werden nicht alle Hunde freundlicher, wenn sie aus Herrchens bzw. Frauchens Haus ausziehen dürfen. Falls die Bisshemmschwelle des zweiohrigen Lieblings nach Bereitstellung der eigenen vier Wände dramatisch sinkt und die Beziehung zum Zeitungszusteller immer frostiger wird, bietet sich ein bequemer und großräumiger Zwinger als Lösung an. Die Hütte wird da kurzerhand reingestellt. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Modell „Kläff“ von www.rassehunde.de, dessen Futterset auf sichere Entfernung ausgeschwenkt werden kann? Die unangefochtenen Experten im Bezwingen von Hunden sind allerdings die ganzen Kerle von „Bromet – Deutschlands größtem Hersteller für Hundezwinger“ (www.bromet.de). Neben den „Rustica“-Zwingern im „Baukastensystem“ – der Hund kann also seinen Käfig jederzeit nach Belieben umgestalten – hat Bromet einen absoluten Hit im Programm: den „Nato-Zwinger“. Das ist eine Ausführung mit „geschlossenen Wänden aus einem stabilen Stahlrohrrahmen mit eingeschraubter Mehrschichtplatte“, die „extrem widerstandsfähig“ ist. Damit dürfte sichergestellt sein, dass die im Garten einquartierten Rottweiler eventuelle Luftangriffe ebenso unbeschadet überstehen wie ihre Halter im kommunalen Luftschutzbunker. Johannes Metzler

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