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Frieden als Ertüchtigung

■ Camp auf der Gedenkstätte Gudendorf wurde nach Protesten abgesagt

„Frieden fällt nicht vom Himmel“, ist Pastor Friedemann Magaard aus dem Kirchenkreis Norderdithmarschen überzeugt. Für Frieden müsse man etwas tun. Dass er sein „Friendenscamp“ an der Gedenkstätte in Gudendorf dieses Wochenende ausgerechnet zusammen mit der Bundeswehr vorbereitete, hatte im Landkreis allerdings Proteste ausgelöst. Nun sagten die Organisatoren ab. Statt wie geplant mit Konfirmanden, Rekruten und Zivis das Wochenende bei der Grabstätte zu verbringen, werden Vertreter der Kirche diese heute nur mit einzelnen Angehörigen der Bundeswehr besuchen.

Auf dem Gelände der Gedenkstätte in Gudendorf sind über 3.000 sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter begraben, die im Lager und der „Seuchenbaracke“ ihr Leben lassen mussten. Dass auf dem Gelände keine Zelte aufgeschlagen werden sollten, hatte die Friedensinitiative „Blumen für Gudendorf“ schon vor Wochen eingewandt. „Für die Kritik waren wir dankbar“, sagt Pastor Magaard. Darauf sei entschieden worden, in einer benachbarten Halle zu übernachten und nur die Diskussionen bei den Gräbern zu führen.

Die „Bewegung gegen den Krieg“ jedoch protestierte auch gegen die Beteiligung von Soldaten der Kaserne in Heide. Dieses Frühjahr habe Deutschland erstmals seit 1945 wieder einen Angriffskrieg geführt: „Gudendorf kann kein Ort des Militärs sein“. Das „Friedenscamp“ sei eine „modernisierte Form der ideologischen Wehrertüchtigung“. Sprecher Jan Klabunde betont, dass man an der historischen Stätte keine Störaktionen durchführen wolle. Dennoch sagte Magaard ab, da die Kirche Ausschreitungen befürchtet habe. ee

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