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■ Brot: Aus Alt mach Neu

So kennen wir unsere Bäcker: immer ein frisches Brot im Regal. Damit das so bleibt, wird regelmäßig nicht mehr ganz so frisches Brot aussortiert und muss wohl oder übel entsorgt werden.

Nun kann man Brot aber weder verbrennen noch deponieren, also wird das meiste Altbrot zu Tierfutter verarbeitet – Perlen vor die Säue. Die Bäckereien bekommen für jedes Kilogramm Altbrot gerade einmal 4 bis 5 Pfennig, und das ist weit weniger, als umgerechnet der Rohstoffpreis für Mehl beträgt.

Das Institut für Lebensmitteltechnologie an der Technischen Universität Berlin hat nun zusammen mit der Großbäckerei Müller, dem Anlagenbauer Reimelt und dem Hefehersteller Agrano ein Verfahren entwickelt, Altbrot als Rohstoff aufzubereiten. Bei dem Vorgang, der so ähnlich funktioniert wie Bierbrauen, werden Backhefe, Säure, eine Eiweißfraktion und Alkohol gewonnen und können somit wieder für die Herstellung von neuem Brot genutzt werden.

Das Verfahren schlägt gleich drei Fliegen mit einer Klappe: Altbrot wird zum einen nicht mehr verschwendet. Zum anderen sind gerade Großbetriebe bislang von wenigen Entsorgern abhängig. Bernd Bohrer von der Agrano GmbH: „Das neue Verfahren können große Betriebe im eigenen Betrieb anwenden.“ Damit könnten auch unnötige Transportwege eingespart werden.

7 bis 8 Millionen Mark soll eine solche Anlage kosten. Bohrer: „Das lohnt sich natürlich vor allem für Großbetriebe, aber auch mehrere kleine Bäckereien könnten sich in einer Stadt zusammenschließen um die Technologie zu nutzen.“ Martin Kaluza

Foto: Erik-Jan Ouwerkerk

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