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Keine Meuterei

■ Schwangerenberatung: Hamburgs Bischof will nochmal mit Papst plaudern

Eine Meuterei findet nicht statt. Auch das Erzbistum Hamburg wird sich nicht dauerhaft gegen den Wunsch des Papstes auflehnen, dass die katholische Kirche aus der Schwangerenkonfliktberatung inklusive Beratungsnachweis aussteigen möge. Langfristig werde man „sich mit den Ländern auf eine Neuordnung der Beratung einigen müssen“, sagte der Hamburger Bischof Ludwig Averkamp gestern zur versammelten Presse.

Vorläufig allerdings läuft alles wie gehabt. Zusammen mit den anderen deutschen Bischöfen, die lieber in der Beratung plus Schein bleiben wollen, setzt der Hamburger Oberhirte auf Zeit: Im November werde er zusammen mit ein paar bischöflichen Kollegen noch einmal in Rom vorsprechen, erklärte Averkamp. „Wir werden dem Papst die schwerwiegenden Gründe vor Augen zu führen“, die dafür sprechen, Schwangeren den Schein auszustellen, der sie zu einer Abtreibung berechtigt, sagte Averkamp.

Dass der Papst nach vier Jahren des Debattierens seine Meinung dadurch ändern werde, glaubt allerdings auch er nicht. Aber: „Wir werden gemeinsam zu einer Entscheidung kommen, und wir werden die Folgen dann auch gemeinsam tragen.“ Soll heißen: Wenn die katholische Kirche den den Kontakt zu schwangeren Frauen verliert, soll sich auch der Vatikan nicht wundern.

Noch habe man im Bistum Hamburg, dass außer der Hansestadt auch Schleswig-Holstein und Teile Mecklenburg-Vorpommerns umfasst, keine Aufstände oder Austritte seitens der insgesamt rund 410.000 Schäfchen registriert. Allerdings ist die Bedeutung der katholischen Schwangerenberatung im protestantischen bis heidnischen Norden recht gering: Gemessen am Gesamtangebot macht die Beratung durch die Caritas und den Sozialdienst katholischer Frauen hier kaum zwei Prozent aus. In Hamburg hat es im vergangenen Jahr 1680 Beratungen gegeben. 16 Beratungsnachweise wurden dabei ausgestellt. Ulrike Winkelmann

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