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Tote bei Gefängnisrevolte

■ Brutaler Einsatz gegen Häftlinge in Türkei

Ankara (AFP) – Die Häftlingsrevolten in mehreren türkischen Gefängnissen dauern an. Gestern hatten Gefangene in sieben Haftanstalten noch mindestens 72 Gefängniswärter in ihrer Gewalt. In sieben weiteren Gefängnissen verweigerten hunderte von Insassen Zählappelle und versperrten Sicherheitskräften den Zugang zu den Zellen. Rund 70 Menschen wurden nach einer Demonstration des türkischen Menschenrechtsvereins IHD in Istanbul festgenommen. Im Zusammenhang mit den Revolten wurden in Istanbul Brandanschläge verübt.

Mit dem Aufstand, der am Sonntag begonnen hatte, protestieren die Häftlinge gegen die ständige Überbelegung. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch rügte in Ankara, durch „exzessive Gewaltanwendung“ seien mindestens elf Häftlinge getötet worden. Im Gefängnis Ulucanlar in Ankara seien die Häftlinge mit schweren Knüppeln „zu Tode geprügelt worden“. Die Menschenrechtler appellierten an den türkischen Justizminister, die aus der Armee rekrutierte Gendarmerie nicht mehr für Einsätze in Gefängnissen heranzuziehen.

Die Verhandlungen zur Befreiung der Geiseln wurden von einer regierungsunabhängigen Gefangenenorganisation im Gefängnis von Bayrampasa geführt. Ein Vertreter der Organisation äußerte sich optimistisch, dass die Wachmänner bald freikommen könnten.

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