■ Lambsdorff dämpft Erwartungen: Entschädigung liegt unter 5 Milliarden Mark
Prag (dpa) – Der Vorschlag der deutschen Seite zur Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter liegt nach Angaben des Sonderbeauftragten der Bundesregierung, Otto Graf Lambsdorff, unter fünf Milliarden Mark. Anders lautende Presseberichte entsprächen ebenso wenig den Tatsachen wie die genannte Zahl von 900.000 Anspruchsberechtigten, sagte Lambsdorff der tschechischen Tageszeitung Pravo. Gegenüber der Zeit hatte Lambsdorff zwei Gruppen von Opfern genannt: Danach würden etwa 250.000 KZ-Sklavenarbeiter und 475.000 unter faktischen Haftbedingungen zur Arbeit Gezwungene unter die Entschädigungsregelung fallen.
Lambsdorff sagte weiter, dass nicht jede Seite mit dem Ergebnis der Verhandlungen zufrieden sein werde. „Wenn man alle Wünsche erfüllen sollte, die sich vorstellen lassen, wäre das unfinanzierbar und ließe sich nicht durchführen“, zitierte Pravo den Unterhändler.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen