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■ Nach acht Jahren Exil in FrankreichDissident nach Marokko zurückgekehrt

Berlin (taz) – Marokkos bekanntester Regimegegner, Abraham Serfaty, ist nach knapp acht Jahren Exil wieder zu Hause. Nachdem am Donnerstag der junge marokkanische König Mohamed VI. die Verbannung gegen den 73jährigen Kommunisten aufhob, reiste dieser noch am gleichen Abend von Paris nach Rabat, wo ihn hunderte Anhänger erwarteten. Serfaty wurde 1974 wegen „staatsfeindlicher Umtriebe“ verhaftet und zu „lebenslänglich“ verurteilt. Als einer der wenigen Regimegegner hatte er sich unermüdlich gegen die Besetzung der ehemaligen spanischen Kolonie Westsahara durch Marokko ausgesprochen.

1991 wurde Serfaty nach Frankreich abgeschoben und konnte so nur von außen den allmählichen Öffnungsprozesses Marokkos beobachten. Eine Verfassungsänderung ermöglichte schließlich Anfang des Jahres die Regierungsübernahme durch den Sozialisten Abderrahmane Youssoufi. Jetzt hat Serfaty die Möglichkeit, sich aktiv in die Demokratisierung einzumischen. rw

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