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Argentinische Rückhand

Das schönste Tor der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft im Damen-Feldhockey war zugleich auch das entscheidende: Es lief die letzte Spielminute der Verlängerung im Halbfinale zwischen dem Klipper THC und dem Berliner HC, und jeder rechnete schon mit dem Siebenmeterschießen. Doch urplötzlich startete Berlins Natascha Keller einen allerletzten Angriff, umkurvte die gesamte Hamburger Abwehr und drosch die Kugel aus vollem Lauf halbhoch ins lange Eck. Dieser als argentinische Rückhand bekannte Kunstschuss zum 3:2 bedeutete das verdiente Ende aller Titelträume der Gastgeberinnen.

Die gingen durch Christiane Todzy zwar früh in Führung, ließen sich dann aber von den Berlinerinnen in die Defensive drängen, so dass der Ausgleich durch Katrin Michalzik nur noch eine Frage der Zeit war. Die Hamburgerinnen retteten sich nur mit viel Glück über die reguläre Spielzeit, da Berlin unzählige Strafecken und Torchancen ungenutzt verstreichen ließ.

In der Verlängerung erzielte Todzy erneut die überraschende Führung, während der BHC zunächst auch noch einen Siebenmeter verschoss. Aber da Michalzik und Keller kurz da-rauf trafen, zog doch das bessere Team ins Endspiel ein.

Im Finale dominierten die Berlinerinnen Titelverteidiger Rot-Weiß Köln und gewannen durch einen 4:1-Erfolg ihren dritten Feldtitel.

Am kommenden Wochenende bleiben die Hamburger bei der Endrunde der Männer beinahe unter sich. Der Uhlenhorster HC warf den favorisierten Münchner SC mit 2:1 aus dem Rennen und trifft im Halbfinale auf den Harvestehuder THC, der Rüsselsheim mit 3:2 besiegte. Das Feld der erweiterten Hamburger Meisterschaften wird komplettiert durch den Club an der Alster (3:2 gegen Stuttgart) und den Gladbacher HC (4:1 gegen München). Philipp Jarke

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