: Unterm Strich
Das Tauziehen ist voll im Gange: Elf Kandidaten stehen bereit, das höchste Amt der UN-Kultur- und Erziehungsorganisation Unesco von dem langjährigen Generaldirektor Federico Mayor zu übernehmen. Nach zwei Amtszeiten steht der Spanier nicht mehr zur Verfügung.
Das Spitzenamt für UN-Kultur und Wissenschaft bietet nicht zuletzt auch ein Nettogehalt von etwa monatlich 30.000 Mark sowie den obligatorischen Dienstwagen und eine Wohnung. Favoriten sind der japanische Botschafter in Paris, Koichiro Matsuura, der ägyptische Vizepräsident der Weltbank für Sonderprogramme, Ismael Serageldin, sowie der australische Ex-Außenminister Gareth Evans.
Gering scheinen die Chancen zu sein, dass erstmals eine Frau in den kommenden sechs Jahren die Unesco-Kampagnen für eine weltweite Kultur und Bildung leiten könnte. Neben zehn männlichen Kandidaten gibt ist nur eine Bewerberin, die philippinische Vize-Außenministerin Rosario Manalo.
Ob eine den Amerikanern genehme Wahl, beispielsweise die des Japaners, Washington bald veranlassen könnte, wieder bei der Unesco einzusteigen, scheint fraglich. Die USA hatten die Organisation 1984 aus Protest gegen die aus ihrer Sicht „pro-sowjetische Politik“ des damaligen senegalesischen Generaldirektors M'Bow verlassen. Bislang scheiterte die Rückkehr aus innenpolitischen Gründen.
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