Das Geisterschloss

USA 1999, Regie: Ja De Bont; mit Liam Neeson, Catherine Zeta-Jones, Lili Taylor u.a.; 117 Min.

Ziemlich frei nach „The Haunting of Hill House“ und dessen erster Verfilmung (deutscher Titel: „Wenn das Blut gefriert“), inszenierte der Hollywood-Holländer Jan De Bont einen Gespenster-Gruselfilm ohne Grusel aber mit jeder Menge Spezialeffekte-Gespenster. In De Bonts Filmen kommen Menschen eigentlich immer erst an zweiter Stelle, die Stars sind zum Beispiel ein Autobus (“Speed“) oder ein Wibelsturm (“Twister“), beide mit höchst eigenwilligem Eigenleben – und das trifft auch in diesem Fall zu.

Das Hill House würde man bei uns durchaus ein Schloss nennen. Das Ganze ist eine ziemliche architektonische Scheußlichkeit zwischen Neogotik und Disneyworld, Bates Motel und Xanadu. Erbaut vor 130 Jahren von einem reichen Textilindustriellen, überladen mit Türmchen und Erkern, Statuen und Reliefs und voller dunkler Ecken und Winkel, ist Hill House aber nicht nur eine Monstrosität – das Haus ist selbst ein veritables Monster. Das erleben am eigenen Leibe und mit zu Berge stehenden Haaren die drei an Schlaflosigkeit leidenden Patienten (Lili Taylor, Owen Wilson und „Zorro“-Braut Catherine Zeta-Jones), die von Psychologie-Professor Liam Neeson hier zwecks Heilung ihres Leidens einquartiert werden – in Wahrheit interessieren den sinistren Wissenschaftler aber ganz andere Phänomene, und seine Patieneten sind dabei eine Mischung aus Lockvögeln und Versuchskaninchen. Und richtig: Schon in der ersten Nacht macht Hill House gegen die ungebetenen Besucher mobil – und greift dabei kräftig in die Horror-Kiste.

Die stand in diesem Fall wieder in der Fabrik von George Lukas. Industrial Light and Magic hat für diesen Film soviele Effekte produziert, dass keine Zeit zum Fürchten bleibt. Die erste halbe Stunde funktioniert das prima: Der Zuschauer staunt Bauklötze. Dann wird s fade und dann stinklangweilig. Liam Neeson und Lili Taylor sind nur Statisten, die Show gehört ganz alleine den Computer-Gespenstern.

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