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Annan mahnt zu Toleranz

■ UN-Generalsekretär besucht Kosovo. Zwei deutsche Soldaten bei Unfall getötet

Priština (AP/dpa) – UN-Generalsekretär Kofi Annan hat sich bei seinem ersten Besuch im Kosovo gestern mit Vertretern der Albaner und Serben getroffen. Unter den Serben waren auch Vertreter, die vor drei Wochen aus Protest gegen die Umwandlung der Kosovo-Befreiungsarmee (UÇK) in ein ziviles Kosovo-Schutzkorps aus dem von der UN-Zivilverwaltung gegründeten Übergangsrat des Kosovos ausgetreten waren. Auf der Agenda Annans standen außerdem Gespräche mit dem UN-Verwalter im Kosovo, Bernard Kouchner, und dem KFOR-Oberbefehlshaber, Bundeswehrgeneral Klaus Reinhardt.

Annans Besuch wurde überschattet von dem Mord an einem bulgarischen UN-Mitarbeiter in Priština. Der 38-jährige Walentin Krumow war erst am Montagfrüh im Kosovo angekommen. Er ist der erste UN-Mitarbeiter, der getötet wurde, seitdem die Vereinten Nationen die Zivilverwaltung im Kosovo übernommen haben.

Nach dem Mord äußerte sich der Beauftragte für den Aufbau einer Zivilverwaltung in der serbischen Provinz, Tom Koenigs, besorgt. Der Vorfall sei ein Rückschlag im Bemühen um eine Befriedung der Region, sagte Koenigs gestern. Zugleich appellierte der Grünen-Politiker an die internationale Gemeinschaft, die finanzielle Hilfe für die Provinz nicht zu reduzieren.

Annan forderte ein Ende der Rachefeldzüge. „Wir wollen, dass die Rache aufhört. Wir bitten um Toleranz und Versöhnung.“ Das werde natürlich seine Zeit brauchen, sagte Annan.

Unterdessen sind zwei deutsche Soldaten der Friedenstruppe KFOR bei einem Autounfall im Kosovo ums Leben gekommen. Dies teilte der Pressesprecher der deutschen KFOR-Brigade, Peter Michalski, gestern in Prizren mit.

Der Wagen mit den beiden Soldaten sei am Dienstagabend gegen 23.30 Uhr im amerikanischen Sektor des Kosovo auf die Gegenfahrbahn geraten und frontal mit einem zivilen Lastwagen zusammengestoßen, sagte Michalski. Die 26 und 32 Jahre alten Soldaten seien sofort tot gewesen. Die Unfallursache sei noch nicht geklärt.

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