: EKD kritisiert Berliner Religionsunterricht
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat die derzeitigen Regelungen für den Religionsunterricht in Berlin und Brandenburg kritisiert. Es sei ein „bedauerlicher Mangel“, dass Religion in beiden Bundesländern nach wie vor kein ordentliches Unterrichtsfach ist, heißt es in einer gestern verbreiteten Erklärung des EKD-Rates. Religionsunterricht sei ein „unerlässliches Angebot“ religiöser Bildung und damit „Aufgabe“ des Staates. Es sei zwar bei den Koalitionsverhandlungen in Brandenburg bereits die Chance vertan worden, den Religionsunterricht neben dem Wahlpflichtfach Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (LER) als ordentliches Lehrfach einzuführen. Die Kirchen seien jedoch „zu einer Einigung“ mit der Landesregierung bereit. Außerdem stellte sich der Rat der EKD hinter den Vorschlag der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg und des katholischen Erzbistums Berlin, nach dem Religion Teil eines Wahlpflichtbereiches werden soll, der Schulfächer mit religiösen, ethischen und weltanschaulichen Themen umfasst. Damit könnte auch der islamische Religionsunterricht seinen Ort in der Schule finden. Eine vom Staat verantwortete Islamkunde, wie sie der Berliner Senat plane, sei eine „verfassungswidrige“ und „pädagogisch untaugliche“ Lösung, unterstrich der Rat. epd
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