: taz-Abo-Aktion
■ Frederic: Ich will kapitalistische taz
Frederic, Prinz von Anhalt, will aus der taz nicht nur eine „adelige und monarchistische Zeitung“ machen (taz von gestern), sondern eine „Bibel des Kapitalismus“. Das enthüllte der beliebteste Hochadelige Deutschlands, Ehemann von Hollywood-Filmdiva Zsa Zsa Gabor, bei Verhandlungen in der Berliner taz-Zentrale, bevor er gestern nach Los Angeles zurückflog.
Im Rahmen ihrer Abo-Kampagne droht die taz, sich an den Hochadel zu verkaufen, falls in dieser Woche keine 300 neuen Abos kommen. Allerdings nur symbolisch und für einen Tag. Geschäftsmann Frederic (50) hat offenbar weitergehende publizistische Pläne, um die taz-Auflage dauerhaft zu heben, „wenn die taz sich von mir adoptieren lässt“.
taz: Was muss man tun als kapitalistische Bibel, Eure Hoheit?
Frederic von Anhalt: Man darf Kapitalismus nicht bekämpfen. Hängen Sie sich dran. Dann fällt auch etwas ab.
Muss die taz dazu nicht ein paar ihrer Ideale verraten?
Wissen Sie: Der Antikapitalismus hat sowieso verloren. Stellen Sie sich den Realitäten.
Was der Prinz in einer von ihm adoptierten taz außerdem lesen will:
* Adelsberichterstattung: „Wir haben da nur die Yellow Press. Aber das sind ja keine adeligen Zeitungen. Eine Zeitung, die selbst adelig ist, brächte eine völlig neue Qualität.“
* Demokratie-Kritik: „Demokratie ist ein teures System. Das teuerste überhaupt. Da wäre es doch besser in Deutschland, wenn wir wieder mal eine Monarchie schaffen würden. Für ein paar Jahre.“
* Aufarbeitung der Vorteile der Monarchie: „Ich glaube, eine Monarchie in Deutschland würde auch wieder funktionieren. Eine monarchistische Partei würde viele Anhänger haben. Ich habe das im Hinterkopf.“
taz: Eure Hoheit meinen sicher parlamentarische Monarchie?
Frederic: Konstitutionelle, natürlich.
Und was hat die taz davon?
Es gibt ja in Deutschland noch eine Menge königstreuer Leute. Die werden nach der Zeitung greifen.
Wie wird sich das Leben der taz als adeliges Kapitalismus-Blatt verändern?
Sie kommen in eine andere Society rein, lernen ganz andere Leute kennen, werden von einer anderen Seite gesehen. Sie fangen ein ganz neues Leben an.
Was meinen Sie? Soll die taz als Prinzessin taz von Anhalt, Herzogin zu Sachsen, Engern und Westphalen, Gräfin von Askanien ein ganz neues Leben anfangen? Bitte unter Stichwort „4.000 Abos“ an die tageszeitung, Kochstraße 18, 10969 Berlin, Fax: (030) 2513087, E-Mail: drohungtaz.de
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen