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Bauern und AKW-Gegner trecken nach Berlin

■ taz-Serie „Viele gute Gründe für einen baldigen Ausstieg aus der Atomenergie“

Hannover (taz) – Auf einer Bundeskonferenz der Anti-AKW-Bewegung in Dannenberg haben am Wochenende 170 Vertreter von Initiativen gegen die Atomkraft die sogenannte Ausstiegspolitik der rot-grünen Bundesregierung kritisiert und sich auf die nächsten Aktionsschwerpunkte verständigt.

In einer Abschlusserklärung stellten die AKW-Gegner fest, dass „die Bundesregierung keinen einzigen Schritt in Richtung Atomausstieg getan hat“. Wichtigstes Datum für sie bis zum Jahreswechsel ist der 13. November, an dem ein Treck von Bauern aus dem Wendland Berlin erreichen wird. Die Konferenz rief anlässlich der Berliner „Stunkparade“ der wendländischen Bäuerlichen Notgemeinschaft zu einer „bundesweiten Großdemonstration für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen“ auf.

Die Bauern aus dem Kreis Lüchow-Dannenberg haben die Demo unter das Motto: „Gerhard, wir kommen“ gestellt. Die Abschlusskundgebung soll auf dem Berliner Alexanderplatz stattfinden. Die BI Lüchow-Dannenberg hat bereits einen Sonderzug mit 1.000 Plätzen gechartert.

Bei einer Wiederaufnahme der Castor-Transporte müssen AKW-Betreiber und Regierungen mit Widerstand rechnen – egal „ob bald ein Transport auf neuer Route nach Gorleben rollt, ob erneut Castoren nach Ahaus gebracht werden oder ob die Atommüllfuhren in die Wiederaufarbeitung wieder anlaufen“. Man lasse sich nicht dadurch ruhig stellen, „dass mehr Atommüll an den Reaktoren gelagert wird“, hieß es.

Auch gegen die Kriminalisierung von AKW-Gegnern als Mitglieder einer terroristischen Vereinigung, mit der im Juli 20 Durchsuchungen gerechtfertigt worden waren und die jetzt zu ersten Ermittlungsverfahren geführt haben, protestierte die Konferenz. Ausgangspunkt des Verfahrens ist nach Angaben eines Sprechers der BI Lüchow-Dannenberg ein abgehörtes Telefonat, in dem in Anspielung auf Bahnstrecken-Anschläge von der „Verleihung der goldenen Hakenkralle“ die Rede war. Die Sonderkommission, die in dem Verfahren ermittelte, trage tatsächlich den Namen „Goldene Hakenkralle“. Die Bundeskonferenz würdigte das mit einem „Wanderdenkmal der Anti-AKW-Bewegung“: eine drei Meter große, in Goldfolie eingeschlagene Nachbildung einer Hakenkralle. Jürgen Voges

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