piwik no script img

Lokalkoloratur

Revolution ist machbar. Jil Sander hat sie jetzt gemacht. Liebknecht, Luxemburg, Che – samt und sonders Amateure, die so blöde waren, es in der Politik zu probieren, da wird das doch nichts. Das macht nur schlechte Laune, und wenn es richtig mies läuft, kostet es auch noch den Kopf. Revolution wird anders gemacht: Nadel, Faden, Schere, das sind die Instrumente, nicht Hammer und Sichel. Die Revolution ist: Die Mischung aus „klassisch-konservativen Marken in der Tradition englischer Schneiderkunst und schrägen superjungen Avantgarde-Linien“, neue „federleichte Stoffqualitäten“ und der Verzicht auf die „in der Herrenschneiderei üblichen Einlagen“. Sander sagt zu ihrer neuen Kollektion: „Männer sind schüchtern“ und müssen durch Mode ihr Selbstbewusstsein aufpeppen. Wahrhaft revolutionär. Brioni statt Vanzetti, alle Macht den Fäden. Jil Sander, Heldin der Arbeit. aha

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen