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■ Das kirchliche Sechstel
Rund 1.700 Beratungsstellen für Schwangere gibt es in Deutschland, davon 1.300 in den alten und 400 in den neuen Bundesländern. 270 Stellen, also rund ein Sechstel aller Beratungsdienste, werden von der Caritas und dem Sozialdienst katholischer Frauen geführt.
Durch den harten Kurs aus Rom sind sie gefährdet – und damit die vorgeschriebene flächendeckende Versorgung in weiten Teilen Bayerns sowie in vielen Landstrichen von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Laut Gesetz müssen die Länder pro 40.000 Einwohner mindestens eine Beraterin für Schwangere in Konfliktsituationen zur Verfügung stellen.
1997 hat die Caritas 95.000 Frauen beraten, davon 20.000 in Not- und Konfliktsituationen. Mindestens 5.000 ungewollt Schwangere pro Jahr haben sich danach für ihr Kind entschieden.
Für ihre Beratungsdienste erhalten die kirchlichen Stellen auch Gelder aus dem Staatssäckel. Die Höhe der Fördermittel schwankt von Land zu Land: Einige Länder bezuschussen die Beratungsstellen pro Konfliktberatung, andere vergeben die Gelder nach einer Quote. Im Bundesdurchschnitt betragen Diözesanmittel und sonstige Eigenmittel 56 Prozent, der Rest kommt von Land und Kommunen. nm
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