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Lokalkoloratur

Deutschstunde. Der Autor Siegfried Lenz ist ein honoriger Mensch. Er hat das 50.000 Mark-Preisgeld, das er im Vorjahr für den Goethe-Preis erhalten hat, nicht in irgendwelche Bauherrenmodelle investiert oder im Casino verzockt – er hat das Geld der Hamburger Universität gespendet und gleich noch 150.000 Mark draufgepackt. Bücher soll sich die Uni dafür kaufen, den Bestand von 6,3 Millionen, den die Uni-Bibliothek hat, noch ein wenig aufstocken. Hoffentlich wird das Geld gut angelegt: Nicht dass davon Literatur gekauft wird wie Franz Beckenbauer, Einer wie ich, oder Hera Lind, Das Super-Duper-Weib, oder Der ganz große Konz, 1000 so was von legale Steuertricks, oder Ulrich Wickert: Der Ehrliche ist saublöde. Man muss befürchten, dass es so kommt: Denn die guten Bücher, den Faust oder die Chandler-Krimis, hat die Uni-Bibliothek doch bestimmt schon. aha

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