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Hamburg säubert den Gaza-Streifen

■ Ganz im Sinne des Umweltschutzes: Jassir Arafats Kurzbesuch in der Hansestadt

Echt sauber: Auch Hamburg will seinen Beitrag im israelisch-palästinensischen Friedensprozeß leisten. Der Vorstandssprecher der Hamburgischen Electricitätswerke (HEW), Manfred Timm, bot PLO-Chef Jassir Arafat während seiner Zwölf-Stunden-Stipvisite in Hamburg an, „der Palästinensischen Autonomiebehörde bei der Entsorgung des Müllaufkommens zu helfen“. Der Gaza-Streifen soll eine Müllverbrennungsanlage (MVA) nach dem Muster der Verfeuerungsanlage an der Borsigstraße erhalten, die HEW wollen darüber hinaus „bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten“ für die Anlage „behilflich“ sein.

Doch damit nicht genug: Auch bei der Abwasserentsorgung würde Hamburg den Palästinensern gern unter die Arme greifen. Bei soviel Umweltschutz-Angeboten wurde denn auch dem hohen Gast bei seinem allerersten Besuch in Hamburg ein Touristenprogramm der besonderen Art beschert: Statt der Schönheiten der Hansestadt durfte sich der Friedensnobelpreisträger – flankiert vom sichtlich stolzen Umweltsenator Fritz Vahrenholt – nur die Müllverbrennungsanlage in der Borsigstraße und die Rothenburger Zentrale der Hamburger Wasserwerke anschauen, wo er über die Klärwerke und das Sielnetz der Hansestadt bestens informiert wurde.

Daneben auf dem Besuchs-Programm des von 1700 PolizistInnen geschützten Friedensnobelpreisträgers: der obligatorische Eintrag ins Goldene Buch der Stadt, ein Abendessen mit Bürgermeister Henning Voscherau im Rathaus und ein Besuch im noblen Überseeclub. Dort bekam Arafat – fürs Handgepäck – von Club-Präsident Hellmut Kruse noch ein Präsent überreicht, das bestimmt einen Ehrenplatz in seinem Büro bekommt. Ein echtes Buddelschiff ging am Samstag abend mit dem Palästinenser-Führer auf die Reise in die ferne Heimat.

Marco Carini

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