: Kita Card für Kids
■ Reform bei Kinderbetreuung durch Ganztagesplätze für Drei- bis Sechs-Jährige
Im kommenden Jahr sollen Kinder Karten bekommen. Die „Kita Card“ wird es automatisch für alle Kinder zwischen drei und sechs Jahren geben. Das sind diejenigen, die Anspruch auf tägliche vier Stunden im Kindergarten haben. Für alle, die länger bleiben oder die älter sind, speichert die Karte genau, wie lange das Kind betreut werden soll. Und das orientiert sich an den Arbeitszeiten der Eltern. Die Karte ist Teil des Projektes „Kindertagesbetreuung 2000“ von SPD und GAL.
Die Bürgerschaft begrüßte Mittwochabend in ihrer Sitzung die Reform. Der SPD-Abgeordnete Thomas Böwer äußerte sich besonders positiv über die Einführung der Karte: „Die Kita-Card wird die Versorgung mit Ganztagesplätzen für alle Kinder, deren Väter und Mütter ganztags arbeiten, deutlich verbessern.“ Die Kita Card stärke die Elternrechte und sorge für ein flexibleres Angebot.
Sonja Deuter, familienpolitische Sprecherin der GAL, sagte: „Die von GAL und SPD angeregten Umstrukturierungen in der Hamburger Kinderbetreuung führen zu einem gerechteren Abrechnungsverfahren, das den genutzten Leistungen entspricht und Familien eine flexiblere Nutzung ermöglicht.“
Denn künftig wird sich die Zeit, die ein Kind betreut wird, an den Arbeitszeiten der Eltern orientieren. Die Reformen rufen bei vielen Eltern und Einrichtungen Protest hervor. „Dass jetzt nicht mehr die Bedürfnisse, sondern nur noch der Bedarf zählt, geht auf Kosten der Schwachen“, sagt beispielsweise Brigitte Eggers von der Kita Kleine Rainstraße.
Denn es sei zu befürchten, dass Arbeitslose beispielsweise keinen Anspruch auf die Betreuung ihrer Kinder mehr haben werden. Kindergärten befürchten, dass die neue Regelung die Existenz einiger Einrichtungen gefährde. „Wenn alle Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger keine Plätze mehr bekommen und sich die Stunden der anderen an den reinen Arbeitszeiten der Eltern orientieren, werden viele kleinere Einrichtungen schließen müssen“, fürchtet Brigitte Eggers. Wenn Senatorin Raab behaupten würde, dass dies keine Sparmaßnahme sei, sei das zynisch. san
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