: Verleger diskutieren Medienpolitik
Berlin (dpa) – Mit deutlicher Kritik an der Bundesregierung hat Verleger Hubert Burda den zweiten Tag der Generalversammlung des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) eröffnet. Die ursprünglichen Pläne der Bundesregierung zur Novellierung des Datenschutzgesetzes seien gescheitert, sagte er am Mittwoch in Berlin. Mit der Neufassung des Artikels 41 habe man einen Redaktionskommissar im Gewand eines Datenschutzbeauftragten installieren wollen. Das bewährte Prinzip der Selbstregulierung solle aber beibehalten werden, so VDZ-Präsident Burda. In der anschließenden Podiumsdiskussion zur Mediatisierung der Politik kritisierte Focus-Chefredakteur Helmut Markwort, dass sich Politiker heute nur noch medial verkauften. Allerdings hinge die Vermittlung politischer Botschaften auch stark von medialer Wirkung ab. Der frühere Medienberater Helmut Kohls, Andreas Fritzenkötter, sprach über den „Mythos Kohl“: Geheimnis des Alt-Bundeskanzlers sei der distanzierte Umgang mit den Medien gewesen. Beim heutigen Amtsinhaber sei dies ganz anders: „Den glaubt nach einem Jahr schon jeder zu kennen“, so der jetzige Sprecher des Heinrich Bauer Verlages.
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