: taz-Abo-Aktion
■ Wagner aus dem Sack
Die gestrige Drohung, die tazlerInnen könnten bei verlorener Abo-Wette zu Wagnerianern werden, war etwas kryptisch. Heute lassen wir die Katze aus dem Sack – oder den Knüppel? Egal. Franz Josef Wagner meinen wir, den früheren Bunte-Chef und derzeitigen Chefredakteur von Berlins buntestem Boulevardblatt, der B.Z. Den Mann, der stets für verblüffende Überschriften und bizarre Vergleiche gut ist. Der erst neulich wieder von sich reden machte, als er sich über Günter Grass' böse Worte zu Oskar Lafontaine erzürnte: „ 'Halt's Maul, trink deinen Rotwein‘ ist wirklich Gosse. Der Penner im Park schreit so seinen Hund an.“
Jawohl, die taz hat Wagner gewinnen können, die Schirmherrschaft über die offenbar unabwendbare Sex- und Boulevard-taz zu übernehmen. (Bis Donnerstagmittag hatten wir erst 215 neue Abos zusammen!) Gibt es einen Besseren, wenn Nachrichten, Buntes oder auch nur Ersonnenes so süffig sein sollen, dass das Lesen zu einem Rausch gerät? Nein. Okay, die Gipfel Wagnerscher Fabulierlust sind ohne gelegentliche Übertreibungen kaum zu erreichen – weshalb ihm ein schillernder Ruf voraus- und hinterhereilt. Werfen wir einen Blick in die gestrige Ausgabe der B.Z. Die Schlagzeile auf Seite eins: „Holzmann lebt!“. Darüber, auch nicht übel: „Nebel-Hertha. Eintrittsgeld zurück?“ Ein ganzes Heft voller Sprachperlen. Ein Szenemord: „Türsteher unter sich. Einer tot.“ Heinz Berggruen ersteigert ein berühmtes Gemälde: „Die Erotik, einen Matisse zu besitzen.“ Die Preußensaga, Teil 6: „Friedrich der Große, der die Kartoffel und Voltaire nach Berlin brachte.“ Wagner, hilf! rkr
Pro und Contra zur Abo-Aktion unter Stichwort „4.000 Abos“ an die tageszeitung, Kochstr. 18, 10969 Berlin, Fax (030) 251 30 87 ; E-Mail: drohung taz.de
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