Lokalkoloratur

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Beim Hamburger SV hat eine neue Ära begonnen: Der seit Jahren zerstrittene Aufsichtsrat votierte am Montag abend erstmals einstimmig. Verantwortlich dafür zu machen ist ein umtriebiger Herr namens Jürgen „Tricky“ Hunke, der für gewöhnlich in diesem Gremium herumzunerven pflegt. Diesmal aber gab der millionenschwere Ex-HSV-Präsident den integrativen Staatsmann: Auch er stimmte für Ex-Innensenator Werner Hackmann als ersten bezahlten Vorstands-Vorsitzenden der HSV-Vereinsgeschichte und für Ex-Libero Holger Hieronymus als dessen Vize; die anderen zehn Aufsichtsräte hatten das ohnehin vor. Vorige Woche war Hunke auf der HSV-Hauptversammlung dagegen noch verbal Amok gelaufen. Nun aber hat sich der Mann, der angedroht hat, die Statt Partei als Spitzenkandidat ins Rathaus zu führen, auf die älteste aller Politikerweisheiten besonnen: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?“. smv