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Zum Wochenend

Kultur tut gut, kann aber auch gefährlich sein. Wie Sport! Und von beidem hat der CDU-Fraktionsvorsitzende in der Bürgerschaft, Jens Eckhoff, zunehmend Ahnung. „,Was ihr wollt' oder vielleicht eher ,Viel Lärm um nichts'?“ hat der in der welt- und bremenweiten Politik zum Charakterdarsteller aufsteigende Eleve gestern eine Presse-Information überschrieben. Und wir finden: Das bringt so viel Würze in die Politik, dass auch wir von der Kultur ein bisschen davon zu verstehen beginnen. Soeben hat Gerhard Jörder Eckhoff in der „Zeit“ als schlechtes Beispiel unter den schlechten Beispielen deutscher Politiker bezeichnet (Sehr geehrter Herr Herausgeber Schmidt: „Nach den Skandalen“ ist vor den Skandalen!). Und schon wächst der Geschmähte in Jago-Rolle herein: Als „Hobbydramaturgen“, die ein „literarisches Produkt mit kulturellem Eigenwert“ produziert haben, geißelte Bad guy Eckhoff eine Presse-Information der beiden SPD-PolitikerInnen Carmen Emigholz und Detmar Leo (Leo? Leo! O, all diese Namen!). Ihr „visionärer Vorschlag zur Lösung der Probleme im Kulturhaushalt lautet schlicht, Gepräche mit der Fachöffentlichkeit zu führen“, fasst Jens „Ariel“ Eckhoff zusammen und resümiert: „Verlorene Liebesmüh.“ Ehrlich: Wir sind tief beeindruckt von diesen Presse-Informationen. So „tief beeindruckt“ wie Eckhoff war, als sich zu einem zweistündigen Besuch in der Bremer Shakespeare Company aufgehalten hat. taz

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