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■ Castro: Kubanisches Schiff entführt

In Kuba haben sieben Männer ein Schiff gekapert und sind damit in Richtung USA geflohen. Dies teilte Kubas Präsident Fidel Castro am Montagabend im Fernsehen mit. Er forderte das Nachbarland auf, die mit Messern bewaffneten „Piraten“ zu stoppen. Die kubanische Küstenwache habe die Verfolgung aufgenommen und die US-Küstenwache informiert. Das weckt Erinnerungen an die Flüchtlingskrise 1994. Damals hatten ausreisewillige Kubaner zunächst mehrere Botschaften in Havanna besetzt. Dann wurden Passagierfähren gekidnappt und in die USA umgeleitet. Nach regierungsfeindlichen Protesten ließ Castro die Grenzen öffnen. Darauf flohen über 30.000 Kubaner in Booten und Flößen über See.

Bis dahin hatten die USA jedem auf See aufgegriffenen Kubaner automatisch Asyl gewährt. Castro zwang Washington mit der Grenzöffnung und der Massenflucht zu Verhandlungen. Kuba verpflichtete sich, die Grenzen wieder zu schließen. Die USA sagten zu, pro Jahr 20.000 Visa für die legale Einreise zu vergeben und auf See aufgegriffene Flüchtlinge nach Kuba zurückzubringen. Washington lässt aber weiterhin diejenigen ins Land, die die Küste erreichen. Kuba wirft den USA vor, damit die gefährliche Flucht zu schüren. dpa

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