: Mit Alba gegen Gewalt an Schulen
Gestern startete an der Kreuzberger Reinhardswaldschule ein einzigartiges Pilotprojekt zur Gewaltprävention bei Heranwachsenden: Unter dem Namen „Kiss – Kids treffen Spitzensportler“ trafen sich zwei Auswahlspieler von Alba Berlin mit etwa 300 Schülern der Ganztagsgrundschule. Die Spieler beteiligten sich am Finale eines schulinternen Basketballturniers als Schiedsrichter und standen den Viert- bis Sechstklässlern als Ansprechpartner zur Verfügung. Außerdem brachten die Basketballspieler 100 Freikarten für das nächste Heimspiel von Alba mit.
Entstanden ist die Patenschaft nach einer Idee von Achim Lazai, dem Initiator des Projektes „Kick“ der Sportjugend Berlin, bei dem straffällig gewordene Kinder und Jugendliche durch Sport eine Perspektive geboten wird. Dafür bekam Lazai das Bundesverdienstkreuz. Mit Patenschaften zwischen Spitzensportlern und Schülern will der 62-jährige ehemalige Hauptkommissar der alltäglichen Gewalt, die auch an Schulen stattfindet, etwas entgegensetzen und „einen Bezug zu diesen Idolen herstellen“. Auch der „Weiße Ring“, der sich verstärkt um präventive Arbeit mit Jugendlichen kümmert, und die Sportjugend Berlin waren gestern als Unterstützer des „KISS“-Projektes vertreten.
Der Rektor der Grundschule, Werner Munk, hatte sich mit Achim Lazai in Verbindung gesetzt, nachdem er in einem taz-Artikel im April dieses Jahres gelesen hatte, das Lazai interessierte Schulen sucht. „Solche Projekte sind wichtig bei der Wertevermittlung und positiven Identifikationen“, so der Rektor, der seine Schule als „gewaltarm“ beschreibt. Durch den Kontakt mit Sportlern, die normalerweise für die Schüler unerreichbar sind, erhofft sich der Schulleiter, dass deren „Zielstrebigkeit und Erfolg durch Regeln“ sie positiv motiviert. Es sind noch zwei weitere Veranstaltungen zwischen Alba und der Reinhardswaldschule geplant. Auch Alba hofft, dass die Begegnung „zum Abbau von Gewaltbereitschaft“ beiträgt. In einer Pressemitteilung heißt es, dass die „Verbreitung der Initiative in Form von Bindungen anderer Schulen mit weiteren Partner ausdrücklich erwünscht ist“. taz
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