: Unterm Strich
Kaum hat man ihn ständig im Musik-TV gesehen, wo er lässig mit Hut „I'm the scatman“ trällerte, da ist er, liest man mit Erschrecken, auch schon tot. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb am vergangenen Freitag der Sänger und Pianist John Larkin mit 57 Jahren in Los Angeles. In den 90er-Jahren zählte er zu den erfolgreichsten Popmusikern, mit mehr als 20 Millionen verkauften Tonträgern, darunter 17 Gold- und 22 Platineinspielungen. Bis sich Mitte der 90er-Jahre quasi über Nacht der Erfolg von „Scatman“ einstellte, hatte er seinen Lebensunterhalt als Jazzpianist in europäischen Hotels verdient.
Theater und Fernsehen – ein ewiger Widerspruch? Nicht, wenn es nach dem ZDF geht. Heute startet nämlich der Mainzer Sender um 11 Uhr im Studio 3 den ersten deutschen Fernseh-Theaterkanal. Prominente wie TV-Moderator Roger Willemsen, der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Jürgen Flimm, Theaterregisseur Peter Stein und die Schauspielerinnen Anne Bennent und Sophie von Kessel sind beim Start, der live im Theaterkanal und im ZDF übertragen wird, dabei.
Der Theaterkanal muss freilich „mit sparsamsten Mitteln“ auskommen, wie der Leiter der ProgrammgruppeTheater im ZDF, Wolfgang Bergmann, sagt. Deshalb kostet der Theaterkanal den Gebürenzahler auch „weniger als eine Freikarte für Theater“. Also gar nichts?! Nun ja. Der Haken ist die d-box, der digitale Decoder, den man für den Empfang braucht. War nichts mit der Freikarte!
Täglich von 9 bis 14 Uhr und von 19 Uhr bis etwa Mitternacht auf Sendung zeigt der Spartenkanal überwiegend Theateraufzeichnungen, Dokumentationen, Gesprächssendungen, Porträts und täglich um 19 Uhr das Theatermagazin „Leporello“ mit Veranstaltungshinweisen. Auch bei Uraufführungen will der Kanal dabei sein. Doch ne Freikarte!
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