: Olivgrün ist da noch geschmeichelt
betr.: „Grüne: Krieg satzungskonform“, taz vom 6. 12. 99
Keine Antragsberechtigung, nicht unmittelbar im juristischen Sinne betroffen, nicht zuständig – ja klar doch! Was sollte nach Bielefeld bei den Grünen sonst noch kommen? [...] Und nun amtlich: Krieg scheint auch für das bündnisgrüne Bundesschiedsgericht kein so großes „Problem“ zu sein. Zumal mensch für eine Entscheidung oder bundesschiedsrichterliche Kompetenz nicht kompetent wäre oder nicht zuständig, eben durch und durch deutsch. Nicht zuständig, nur ausführend – woran erinnert mich das nur? Aber deutscher geht es auch noch: Wer ist denn der diesem politischen Nichtkompetenzgremium Vorsitzende Richter Müller-Gazurek? Ich gehe mal ganz vorsichtig davon aus, dass er zumindest marginal mit den Grünen zu tun haben dürfte. Hoppla! Dafür ist das aber dann auch ein tolles politisches Statement dieses Herrn, gräulich, dumpf und braunsumpfig, eben fast tagtäglicher lustiger (sic!) Sprachgebrauch. Mit so was kann mensch ja gleich die AntragsstellerInnen noch ein bissel lächerlich machen. „Ein Missbrauch wäre etwa, ,wenn die Grünen beschließen, Breslau zu erobern‘, erklärte Müller-Gazurek.“ Ups! Breslau erobern? Ist das wieder im Bereich des Möglichen? Wasser auf revisionistische Mühlen aus einer deutschen Regierungspartei heraus? [...] Dafür scheint Müller-Gazurek dann aber zuständig zu sein. Oder auch nicht? Vielleicht hat ja Wroclaw auch gerade noch mal so historisches Glück gehabt? Olivgrün ist da noch geschmeichelt. [...]
Carlo Hagen, Dresden
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen